Hintergrund der Übung ist Russlands mutmaßlicher Einsatz einer experimentellen ballistischen Mittelstreckenrakete vom Typ RS-26 "Rubesch“. Diese Rakete, die auch nuklear bestückt werden kann, hat eine Reichweite von bis zu 6.000 Kilometern. Experten vermuten, dass es sich bei der eingesetzten Rakete um eine Weiterentwicklung mit ähnlicher Reichweite handelt. Die amerikanischen Bomber trainierten gemeinsam mit finnischen F/A-18C Hornets und schwedischen Gripen-Kampfflugzeugen. Ziel war es, die Einsatzbereitschaft der NATO zu demonstrieren. Seit Finnlands NATO-Beitritt im April 2023 intensivieren sich die gemeinsamen Übungen, insbesondere im nördlichen Luftraum der Allianz. Der B-52H, ein strategischer Langstreckenbomber mit einer Reichweite von 14.200 Kilometern, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Er kann sowohl konventionelle als auch nukleare Waffen transportieren.
Zwischenfall mit russischen Jets
Während der Übung über der Ostsee näherten sich zwei russische SU-27-Kampfflugzeuge den amerikanischen Bombern in der Nähe der russischen Exklave Kaliningrad. Solche Begegnungen sind im internationalen Luftraum zwar nicht ungewöhnlich, bergen jedoch immer das Risiko von Missverständnissen oder Eskalationen. Der Beitritt Finnlands zur NATO ist eine direkte Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine. Mit einer etwa 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland bleibt die Sorge vor einer Eskalation in der Region groß. Übungen wie diese sollen Finnland und die NATO auf mögliche Konfliktszenarien vorbereiten und die Verteidigungsfähigkeit stärken.