Wer hat das meiste Geld in Deutschland?

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Deutschland ist wohlhabend, aber man sollte jetzt nicht glauben, dass alle gleichermaßen profitieren. Der neue Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt ganz klar auf, wie ungleich das Vermögen verteilt ist und welch großen Einfluss Immobilienbesitz und beruflicher Status auf den individuellen Wohlstand haben kann. Während die Selbstständigen und Beamten ihr Vermögen weiter ausbauen, bleibt für viele Beschäftigte und Mieter der Abstand zu den Wohlhabenden durchaus bestehen.

 

Ein Land des Wohlstands mit deutlichen Gefällen

 

Deutschland gehört zu den reichsten Ländern Europas. Dennoch zeigen die aktuellen Zahlen ganz deutlich, dass der Wohlstand in der Gesellschaft unterschiedlich verteilt ist. Laut dem neuen Armuts- und Reichtumsbericht 2025, der alle vier Jahre veröffentlicht wird, konnten viele Haushalte in den letzten Jahren ihr Vermögen ausbauen. Im Durchschnitt wuchs das Nettovermögen pro Haushalt weiter an. Das ist zumindest ein Zeichen für wirtschaftliche Stabilität.

 

Der Bericht, der auf umfassenden Datensätzen und freiwilligen Befragungen basiert, macht aber zugleich deutlich, dass die Schere zwischen den Vermögenden und jenen mit wenig Besitz groß bleibt. Der Zugang zu Eigentum und Kapital spielt dabei die größte Rolle. „Besonders Immobilienbesitz und Beteiligungen an Unternehmen sind die Schlüsselfaktoren für Vermögenszuwachs“, heißt es in dem Bericht.

 

Besonders auffällig ist, dass bestimmte Berufsgruppen weiterhin deutlich über dem Durchschnitt liegen. Selbstständige und Beamte zählen laut dem Bericht zu den Gewinnern, während Angestellte, Arbeiter und Arbeitslose beim Vermögensaufbau immer stärker ins Hintertreffen geraten.

 

Selbstständige stehen an der Spitze

 

Die reichste Bevölkerungsgruppe in Deutschland wird von den Selbstständigen gebildet. Im Durchschnitt verfügen sie über ein Vermögen von mehr als einer Million Euro. Auch deshalb, weil viele Unternehmer auch Anteile an Betrieben oder Immobilien haben. Rund die Hälfte ihres Vermögens stammt laut dem Bericht direkt aus Unternehmensbeteiligungen. Besonders häufig ist das übrigens in Süddeutschland, wo mittelständische Betriebe und Familienunternehmen traditionell auch sehr stark sind.

 

Um Verzerrungen durch extreme Ausreißer zu vermeiden, wird auch der sogenannte Medianwert betrachtet. Das ist jener Punkt, an dem die eine Hälfte der Menschen mehr besitzt, die andere weniger. Dieser Median liegt aktuell bei 475.500 Euro und macht deutlich, dass viele Selbstständige zwar wohlhabend, aber am Ende auch nicht übermäßig reich sind.

 

Auch die Beamten verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Vermögen. Das durchschnittliche Nettovermögen liegt laut Bericht bei über 500.000 Euro, während der Median bei 320.000 Euro liegt. Die Gruppe der Angestellten bringt es im Vergleich auf rund 280.000 Euro (Median: 101.000 Euro), während die Arbeiter nur etwa 150.000 Euro (Median: 56.000 Euro) besitzen. Besonders gering fällt der Wert bei Arbeitslosen aus, da sie im Durchschnitt über nicht einmal 70.000 Euro verfügen.

 

Interessant ist zudem die Gruppe der Nichterwerbstätigen. Dazu gehören etwa Rentner und Hausfrauen sowie Menschen, die freiwillig keiner Arbeit nachgehen. Ihr durchschnittliches Vermögen liegt bei etwa 300.000 Euro. Das zeigt, dass viele von ihnen über Ersparnisse, Immobilien oder auch Erbschaften abgesichert sind.

 

Wichtig ist, sich auch stets vor Augen zu führen, wie hoch ist mein Einkommen und wie hoch sind meine Ausgaben. Nur so kann man dann auch gezielte Investitionen tätigen, etwa Vermögen über Veranlagungen aufbauen, oder ohne Gewissensbisse Geld in sein Hobby stecken. Beispielsweise in Schallplatten. Man kann aber auch leichter Reisen buchen, wenn man weiß, wie viel Geld zur Verfügung steht. Auch beim Thema Glücksspiel ist es wichtig, dass man sein freies Kapital kennt. Heute kann man schon jederzeit über mobile Endgeräte eine Runde Blackjack spielen - dafür muss man gar kein Konto eröffnen. Die Überprüfung der Daten passiert bei vielen Online Casinos bereits im Hintergrund. Jedoch funktioniert das nur über Plattformen, die eine internationale Lizenz bzw. keine deutsche Lizenz haben.

 

Wohnen als Vermögensfrage

 

Ein zentrales Ergebnis des Berichts betrifft vor allem die Wohnsituation. Sie bleibt einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um die finanzielle Sicherheit geht. Wer eine eigene Immobilie besitzt, der verfügt im Schnitt über ein deutlich höheres Vermögen als Mieter. Haushalte, die eine schuldenfreie Immobilie besitzen, kommen durchschnittlich auf ein Nettovermögen von fast 700.000 Euro. Ist die Immobilie noch mit einer Hypothek belastet, so beträgt der Wert immer noch rund 530.000 Euro. Dagegen haben Mieter im Durchschnitt weniger als 100.000 Euro.

 

Ein Unterschied, der laut den Autoren des Berichts mehrere Ursachen hat: Eigentümer sind im Durchschnitt älter, verdienen in der Regel besser und leben häufiger in größeren Haushalten. Der Besitz einer Immobilie sei daher sowohl Folge als auch Verstärker wirtschaftlicher Stabilität. Wer sich zudem Wohneigentum leisten könne, der profitiere langfristig doppelt - einerseits durch mietfreies Wohnen, andererseits durch den stetigen Wertzuwachs des Objekts.

 

Sieht man sich die Regionalität an, so bleibt der Gegensatz zwischen Ost und West auch nach 35 Jahren Mauerfall bestehen: Ostdeutsche Haushalte verfügen im Durchschnitt über ein Nettovermögen von rund 170.000 Euro, während im Westen etwa 365.000 Euro erreicht werden. Jedoch haben die Forscher betont, dass sich die Lücke im Laufe der letzten drei Jahrzehnte deutlich verkleinert hat.

 

Bildung, Beruf und Familie als Schutz vor Armut

 

Neben Eigentum und Beruf spielt aber auch die soziale Struktur eine zentrale Rolle bei der Vermögensbildung. Menschen, die ein hohes Bildungsniveau haben und eine stabile Erwerbsbiografie vorweisen können, sind seltener von Armut bedroht. Haushalte, in denen beide Elternteile in Vollzeit arbeiten, verfügen demnach auch über eine der niedrigsten Armutsrisiken.

 

Des Weiteren zeigt der Bericht aber auch auf, dass die Mehrheit der Senioren in Deutschland finanziell vergleichsweise gut abgesichert ist. Wer eine eigene Wohnung besitzt oder über eine zusätzliche Altersvorsorge verfügt, der ist nur selten auf die Unterstützung vom Staat angewiesen. Die Altersarmut betrifft vorwiegend Frauen und am Ende auch nach wie vor jene, die während ihres Erwerbslebens in prekären oder schlecht bezahlten Beschäftigungen gearbeitet haben.

 

Die Bundesregierung sieht in den Ergebnissen des Berichts sowohl Bestätigung als auch Handlungsaufträge. Während nämlich der wachsende Wohlstand ein natürlich positives Signal sei, müsse stärker darauf geachtet werden, dass soziale Aufstiegschancen verbessert und Vermögensbildung für alle Bevölkerungsschichten erleichtert werde.

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