Wyludda, die bereits als Kind davon träumte, Ärztin zu werden, verwirklichte diesen Traum trotz aller Widrigkeiten. Nach ihrer sportlichen Karriere arbeitete sie in den BG-Kliniken "Bergmannstrost“ in Halle, studierte Rehabilitation und Therapie, wurde Physiotherapeutin und später Anästhesistin. Ihre sportlichen Erfolge umfassten neben ihrem Olympiasieg auch zwei Vize-Weltmeisterschaften, zwei Europameistertitel und zahlreiche nationale Meisterschaften. Im Para-Sport gewann sie unter anderem WM-Silber 2015 und EM-Silber 2014 im Kugelstoßen.
Die Nachricht ihres Todes hat die Leichtathletik-Welt tief getroffen. Kugelstoß-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss beschreibt sie als "fabelhafte Sportlerin“ mit außergewöhnlichem Ehrgeiz. Silke Renk-Lange zeigt sich erschüttert: "Ilke war immer eine Kämpferin, doch ihren letzten Kampf hat sie leider viel zu früh verloren.“ Trotz der Herausforderungen, die ihr Leben prägten, hielt Wyludda stets an ihrem Anspruch eines sauberen Sports fest. "Doping wird es immer geben, solange das Streben nach ‚schneller, höher, weiter‘ existiert, aber ich kann von mir sagen, dass ich sauber geblieben bin“, erklärte sie einst. Mit ihrem Tod verliert Deutschland nicht nur eine herausragende Athletin, sondern auch eine inspirierende Kämpferin, die trotz Rückschlägen nie aufgab.