Bremmer sieht Trump in einer Schlüsselrolle, aber mit potenziell drastischen Folgen für die transatlantische Zusammenarbeit. Der Ex-Präsident wolle künftige Waffenhilfen als Verhandlungsmasse nutzen und seine Friedenspläne ohne Abstimmung mit europäischen Verbündeten umsetzen. Keith Kellogg (80), ein ehemaliger Sicherheitsberater, könnte als Trumps Sondergesandter für die Ukraine und Russland eine zentrale Rolle übernehmen. Bremmer betont: "Europa, insbesondere Deutschland, wird gefordert sein, seine Position zu behaupten.“
Die größere strategische Frage sei, wie Europa mit einem möglichen Machtzuwachs Russlands umgehen werde. Sollte Kremlchef Wladimir Putin (72) gestärkt aus einem Ukraine-Deal hervorgehen, könnte er sich weiterhin als massive Bedrohung für Europa erweisen. "Putin wird ein dauerhafter Unruheherd bleiben“, warnt Bremmer. Dennoch glaubt der Experte nicht, dass Trump die NATO verlassen will. Vielmehr sei Trump überzeugt, die Allianz während seiner ersten Amtszeit gestärkt zu haben, und neigt dazu, an Errungenschaften festzuhalten, auf die er stolz ist.