Moskau hat Assad zwar aufgefordert, die Kontrolle in Aleppo schnellstmöglich wiederherzustellen, und erstmals seit 2016 russische Luftangriffe auf die Region geflogen. Doch eine umfassendere Unterstützung scheint unwahrscheinlich. "Wenn Putin Assad wirklich helfen will, müsste er Ressourcen aus Russland oder der Ukraine nach Syrien verlegen“, so Masala weiter. Dmytro Kuleba, ehemaliger ukrainischer Außenminister, sieht jedoch kaum Spielraum für Bodentruppen. "Die russische Armee ist in der Ukraine stark geschwächt und wird kaum in der Lage sein, Assad umfassend zu unterstützen,“ schrieb er auf X.
Sollte Putin tatsächlich militärische Kapazitäten nach Syrien umleiten, könnte dies der Ukraine in die Hände spielen. Ein Rückzug russischer Ressourcen aus der Ukraine würde den Druck auf die ukrainische Armee möglicherweise reduzieren – insbesondere durch eine Entlastung aus der Luft. Unklar bleibt, ob Assad persönlich in Moskau um stärkere Hilfe gebeten hat. Experten wie Masala halten die bisherige Reaktion des Kremls jedoch für ein Zeichen, "dass Russland momentan nicht bereit ist, umfassendere Unterstützung zu leisten.“
Die Krise in Syrien könnte für Putin daher nicht nur eine strategische Herausforderung, sondern auch ein politisches Risiko darstellen – insbesondere wenn Assad weiter geschwächt wird und die militärische Situation in der Region außer Kontrolle gerät.