Die Bundeswehr stellt Unternehmen zunehmend vor realistische Szenarien: Wie würde Deutschland agieren, wenn Nato-Truppen durch Städte ziehen müssten? Wie könnte man Versorgungskrisen meistern, etwa bei Stromausfällen oder unterbrochener Wasserversorgung? Auch die mögliche Nutzung deutscher Infrastruktur im Bündnisfall wird thematisiert. Sollte Putin etwa das Baltikum angreifen, könnte Deutschland eine Schlüsselrolle im NATO-Verteidigungsplan spielen. Loss warnt: "Es darf keine Fehlannahme entstehen, die Russland zu einem Angriff ermutigen könnte, wie es beim Überfall auf die Ukraine der Fall war."
Fragen zu möglichen Angriffen auf deutsche Ziele, insbesondere Rüstungsstandorte, nehmen zu. Orte wie Schrobenhausen, wo Taurus-Raketen produziert werden, oder Airbus-Standorte in Ottobrunn und Manching sowie Krauss-Maffei Wegmann in München-Allach könnten potenziell ins Visier geraten. Babst sieht diese Szenarien jedoch derzeit als unwahrscheinlich: "Russland scheut vor einem direkten Konflikt mit der NATO zurück. Dennoch bleibt Deutschland Ziel russischer Sabotage- und Desinformationskampagnen, die seit 2022 weiter an Intensität zugenommen haben." Ob es zu einer Eskalation mit Russland kommt, hängt laut Loss stark davon ab, wie widerstandsfähig die deutsche Gesellschaft auf Herausforderungen reagiert und wie effektiv die Bundeswehr mögliche Angriffe abschrecken kann.