Der Abzug könnte jedoch auch andere Gründe haben. Möglich wäre eine sogenannte "SNAPEX“-Übung, eine taktische Neuordnung, oder eine vorsorgliche Verlegung der Schiffe in sicherere Gewässer. Vermutet wird, dass die Flotte näher an die Krim oder in den östlichen Teil des Schwarzen Meeres verlagert wurde, um außerhalb der Reichweite ukrainischer Raketen zu operieren. Bereits im September war der Hafen Ziel ukrainischer Angriffe, unter anderem durch unbemannte Wasserfahrzeuge. Noworossijsk hatte die russische Schwarzmeerflotte erst nach den Angriffen auf ihren ursprünglichen Standort in Sewastopol aufgenommen. Obwohl der Hafen mehrere hundert Kilometer von der aktuellen Front entfernt liegt, zeigen die Maßnahmen, dass Russland die Sicherheit seiner Marine offenbar nicht gewährleistet sieht. Die tatsächlichen Gründe für den Rückzug sind bislang nicht bestätigt, doch der Schritt verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen, denen sich die russische Marine im Schwarzen Meer stellen muss.