Geheimdienstquellen, Truppen vor Ort oder Drohnen identifizieren in Echtzeit neue Ziele, die es den Eliteeinheiten ermöglichen, weitere Überraschungsangriffe durchzuführen. Videoaufnahmen zeigen, wie kleine Gruppen von Kiewer Elitetruppen hinter den feindlichen Linien operieren, russische Brücken zerstören oder Wehrpflichtige in Hinterhalte locken und gefangen nehmen. Für die ukrainischen Spezialeinheiten bietet die Kursk-Offensive ideale Bedingungen.
Ex-General Feichtinger beschreibt die Kursk-Offensive als "hochriskantes Unterfangen“, das sowohl große Risiken als auch große Chancen birgt. Die Ukraine habe es geschafft, aus der Defensive herauszukommen und Russland mit dieser Offensivoperation zum Handeln zu zwingen. Der psychologische Effekt dieser erfolgreichen Operation sei nicht zu unterschätzen, da sie der ukrainischen Seite moralischen Auftrieb gebe. Die Überwindung der Grenze zur Region Kursk wurde den ukrainischen Truppen dadurch erleichtert, dass Russland dort offenbar überwiegend schlecht ausgebildete Wehrpflichtige und einheimische Sicherheitskräfte stationiert hat.
Da Kiew anscheinend plant, das Gebiet aus politischen Gründen langfristig zu halten, um ein Verhandlungspfand zu haben, werden die Eliteeinheiten weiterhin für gefährliche Operationen benötigt. Sollte Russland jedoch mehr Truppen nach Kursk schicken und dort ein Stellungskrieg entstehen, könnte der Handlungsspielraum für die Eliteeinheiten der Kursk-Offensive wieder eingeschränkt werden.