BILD: Wurde Ihnen tatsächlich vergiftetes Essen per Post geschickt?
Mareile Höppner: Mein damaliger Chef bei RTL Nord hat sehr besonnen reagiert und das verdächtige Essen direkt aus meinen Händen genommen. Das Essen wirkte ungewöhnlich und war in Alufolie verpackt. Ich hatte Panik und empfand es als ernsthafte Bedrohung. Der Stalker war ständig präsent. BILD: Wie hat Sie dieser Stalker verfolgt? Mareile Höppner: Er stand vor dem Sender, schickte Blumen und tarnte sich sogar als Blumenlieferant, um ins Gebäude zu gelangen. Plötzlich verschwand er, und ich wusste nicht warum. Wahrscheinlich hat ihn damals das Sicherheitspersonal abgeschreckt. Es blieb jedoch immer die Angst in mir: Wird er wiederkommen? Oder ist er es jetzt? Muss ich meine Telefonnummer ändern? BILD: Ist dieser Stalker jemals wieder aufgetaucht? Mareile Höppner: Ja, etwa zehn Jahre später tauchte er erneut auf, diesmal in den sozialen Medien. Er schrieb mir und gestand: "Ich bin immer noch hier." Er erklärte, dass er mich nie vergessen hatte. Ich kannte nie seinen Namen; die Briefe, die ich damals erhalten hatte, trugen ständig wechselnde Namen.
BILD: Haben Sie die Polizei informiert? Mareile Höppner:Ja, damals habe ich die Polizei eingeschaltet. Sie versuchte, den Stalker anhand des Poststempels zu identifizieren, aber es gab nie ein Ergebnis. BILD: Haben Sie schon "Dick Pics" erhalten? Mareile Höppner: Ja, heutzutage drohe ich den Männern, die mir solche Fotos schicken, deutlich mit einer Anzeige! Ich fühle mich nicht mehr von Stalkern bedroht und möchte ihnen keine Aufmerksamkeit schenken. Ich bin kein Stalking-Opfer. Ich möchte Stalkern nicht das Gefühl geben, dass sie Macht über mich haben. Das wäre ein Fehler. Deshalb bin ich in sozialen Medien heute sehr konsequent. BILD: Haben Sie immer noch Angst vor diesem Stalker? Mareile Höppner: Die Angst verblasst nie. Wenn man so etwas erlebt hat, bleibt es immer in einem. Deshalb halte ich es für äußerst wichtig, andere davor zu warnen und hoffentlich etwas zu bewegen, damit sie nicht dasselbe durchmachen müssen. Aber zum Glück konnte ich meinen Stalker immer auf Distanz halten. Ich habe nie erlebt, dass er vor meinem Haus stand. Ich bin zutiefst betroffen von den Schicksalen anderer Frauen, die noch Schlimmeres durchmachen mussten. Einige von ihnen werden in unserer Sendung am Donnerstag von ihren Erfahrungen berichten."